Myoglobin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Myoglobin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      MYO
    3. 1.2 Einheit

      µg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Myoglobin 0 - 120 Jahre (M) 28 - 72 µg/l
        Myoglobin 0 - 120 Jahre (W) 25 - 58 µg/l
        Myoglobin 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Skelettmuskelerkrankung, bei V.a. epileptischen Anfall, V.a. Myokardinfarkt

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Myoglobin ist am Sauerstofftransport und an der Sauerstoffspeicherung der Myocyten (Skelett- und Herzmuskel) beteiligt. Myoglobin (MG 17,8 kD) gelangt bei einer Schädigung der Muskelzellen schnell in die Blutzirkulation. Myoglobinbestimmungen werden in der frühen Phase (2-4 h ) zur Herzinfarktdiagnostik herangezogen (rascher Ausschluss eines aMI).Myoglobin ist aber nicht herzspezifisch. Myoglobin erreicht in Abhängigkeit von therapeutischen Reperfusionsmaßnahmen die maximale Konzentration in der Blutzirkulation nach ca. 12 h nach aMI und liegt nach ca. 24 h wieder im Referenzbereich. Erhöhte Myoglobinkonzentrationen werden auch bei Skelettmuskelschädigungen und bei schweren Nierenfunktionsstörungen gefunden. Erhöhte Myoglobinkonzentrationen können ein unspezifischer Marker nach fraglichem epileptischen Anfall sein.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin bis 65 mg/dl), Hämolyse (Hb bis 1,4 g/dl), Lipämie (Intralipid bis 2200 mg/dl) und Biotin (<50 ng/ml).
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 1500 IU/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei Myoglobin-Konzentrationen bis 30000 µg/l.

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