lg/L-Kette, Typ Lambda im Serum

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      lg/L-Kette, Typ Lambda
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        Lamda-Leichtkette (gesamt)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      LAMB
    3. 1.2 Einheit

      g/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Lambda-Leichtketten 0 - 120 Jahre (AL) 0.93 - 2.42 g/l
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Die Leichtketten sind Bestandteile eines Immunglobulinmoleküls. Sie besitzen je eine konstante und eine variable Region. Die konstante Region kommt in zwei Varianten vor, dem Kappa- und dem Lambda-Typ. Erhöhte oder erniedrigte Konzentrationen von den Leichtketten sind mit Ausnahme von freien Leichtketten, durch Vermehrung oder Verminderung der kompletten Immunglobuline bedingt. Während polyklonale Immunglobuline Kappa- und Lambda-Leichtketten etwa in einem konstanten Verhältnis von 2:1 aufweisen, besitzen monoklonale Immunglobuline nur einen der beiden Leichtkettentypen. Eine vermehrte Produktion monoklonaler Immunglobuline bzw. monoklonaler freier Leichtketten, führt zu einer Änderung des Kappa-Lambda-Quotienten und somit zum Verdacht auf eine monoklonale Gammopathie.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erhöhte Serumkonzentrationen an monoklonalen freien Leichtketten sind mit der malignen Proliferation von Plasmazellen wie z.B. Multiples Myelom, Amyloidose und der Ablagerung von freien Leichtketten (free light chain deposition disease) assoziiert. Erhöhte Serumkonzentrationen an polyklonalen freien Leichtketten können mit Autoimmunerkrankungen assoziierungen wie SLE. Das Auftreten von höheren Konzentrationen an freien Leichtketten im Urin kann auf eine Nierenerkrankung oder eine maligne lymphoproliferative Erkrankung (Multiple Myelom) hinweisen. Die mit dem Urin ausgeschiedenen monoklonalen freien Leichtketten werden als Bence Jones-Proteine bezeichnet.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Keinen Einfluss durch Rheumafaktoren bis 450 IU/ml beobachtet.
        High-Dose-Hook-Effekt: Bis zu einer Lambda-Konzentration von 30 g/l tritt kein falsches Ergebnis auf.
        Zwischen üblichen Tests mit Antikörpern verschiedenen Ursprungs (Kaninchen, Schaf, Ziege) können bei Seren mit monoklonalen Lambdakomponenten unterschiedliche Ergebnisse auftreten.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
zurück