Procalcitonin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Procalcitonin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        keine
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      PCT
    3. 1.2 Einheit

      ng/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Procalcitonin (PCT) 0 - 120 Jahre (AL) < 0.05 ng/ml
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Meßbare PCT Konzentrationen werden nach schweren systemischen Entzündungssreaktionen überwiegend infolge bakterieller, pilzbedingter oder parasitärer Infektionen freigesetzt. PCT ist ein zuverlässiger Indikator der systemischen inflammatorischen Aktivität bei Sepsis.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Eine einmalige Bestimmung pro Tag ist ausreichend für die Verlaufs- und Therapiekontrolle nach antiinfektiösen Maßnahmen. Fallende PCT Werte korrelieren mit einer guten Prognose und Fokussanierung. Weiterhin ansteigende Konzentrationen zeigen das Sistieren der systemischen Inflammation an. Stark erhöhte Konzentrationen von PCT werden nicht bei lokal begrenzten Entzündungsreaktionen, viralen sowie Autoimmunprozessen gefunden.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden
        Keine mit Azid stabilisierten Proben verwenden.                                                                                                                                                                                   
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin bis 40 mg/dl), Hämolyse (Hämoglobin bis 900 mg/dl), Lipämie (Intralipid bis 1500 mg/dl), Biotin (bis 1200 ng/ml), Rheumafaktoren (bis 1200 IU/ml)
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme frühstens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen
        Kein High-dose Hook-Effekt bei PCT-Konzentrationen bis 1000 pmol/l.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium oder durch Polymorphismen (z.B. TCN2-Variationen) auftreten.

        PCT-Konzentrationen können ohne Vorliegen einer Infektiösen Ursache unter bestimmten Umständen erhöht sein. Dies kann unter anderem der Fall sein

        • bei anhaltendem oder schwerem kardiogenem Schock
        • bei anhaltenden, schweren Störungen der Organdurchblutung
        • bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen oder modullärem C-Zellen Karzinom der Schilddrüse
        • kurz nach einem schwerwiegenden Trauma, einem größeren chirurgischen Eingriff oder schweren Verbrennungen
        • bei Behandlungen, die die Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen stimulieren
        • bei Neugeborenen (<48 Stunden nach der Geburt)
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