Folsäure

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Folsäure
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Folat
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      FOLS
    3. 1.2 Einheit

      ng/ml

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        0 - 120 Jahre (AL) 3.9 - 26.8 ng/ml
    4. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Ursachenabklärung makrozytären Anämie, Zusatzsuntersuchung bei nachgewiesenem Vitamin B12-Mangel, im Rahmen eines chronischen Alkoholabusus, chronischer Lebererkrankungen, Malasorptionssyndrom (z.B. chronisch atrophe Gastritis), bei Vegetariern

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erniedrigte Folsäurekonzentrationen werden u.a. bei Malabsorptionssyndromen, Erkrankungen mit starker Zellproliferation und bei längerfristigen Medikamenteneinnahmen (orale Kontrazeptiva, Antikonvulsiva, Methotrexat) gefunden. Ein klinisch manifester Folatmangel wird selten diagnostiziert. In der Schwangerschaft vorliegende niedrige Folsäurespiegel sind mit Neuralrohrdefekten des Fötus assoziiert. Da Folsäure eine Cofaktor im Vitamin-B12-Stoffwechsel ist, kann ein klinisch greifbarer Vitamin-B12-Mangel (makrozytäre Anämie) auch bei normwertigen Vitamin-B12-Spiegeln, aber erniedrigten Folsäure-Spiegeln auftreten.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin bis 29 mg/dl), Lipämie (Intralipid bis 1500 mg/dl), Biotin ( bis 21 ng/ml), IgG (bis 16 g/l), IgA (bis 4 g/l) und IgM (bis 10 g/l).
        Durch Hämolyse können die Folatwerte signifikant ansteigen, da Erythrozyten hohe Folat-Konzentrationen enthalten. Hämolytische Proben sind deshalb für den Test nicht einsetzbar.
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen
        Es wurden keine Einflüsse durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 1000 IU/ml beobachtet.
        Proben mit extrem hohen Gesamtproteinkonzentrationen ( z.B. bei Morbus Waldenström) sind für diesen Test nicht geeignet, da es zur Bildung von Protein-Gel im Probengefäß kommen kann. Die Abarbeitung von Protein-Gel kann zu einem Abbruch des Laufs führen.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
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