Vancomycin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Vancomycin
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
        -
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      VANC
    3. 1.2 Einheit

      mg/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Vancomycin 0 - 120 Jahre (AL) 5 - 12 mg/l
    4. 1.6 Methode

      KIMS
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Spiegelbestimmung unter Therapie

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      TDM (Therapeutisches Drug Monitoring)
      Da die Vancomycin-Resorption und -Metabolisierung von Patient zu Patient stark unterschiedlich ist, empfiehlt sich bei bestimmten Patienten eine Therapieüberwachung in Hinblick auf toxische Nebenreaktionen: „red-man syndrome“, Nephrotoxizität und Ototoxizität.
      In der Regel werden Vancomycin-Talspiegel (unmittelbar vor der nächsten Gabe)bestimmt.
      Peakspiegel (1h n. Ende einer i.v.Infusion)
      Vancomycin ist ein Glykopeptid-Antibiotikum. Es wird primär zur Behandlung von Infektionen durch ß-Lactam- oder Methicillin-resistente grampositive Kokken eingesetzt. Es kann auch als Prophylaxe bei Patienten mit Endokarditis-Risiko angewandt werden, oder wenn eine Gefährdung durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus- oder Staphylococcus epidermidis-Isolate besteht.
      Als Glykopeptid-Antibiotikum ist Vancomycin potentiell nephro- und ototoxisch. Nierenfunktionsstörungen unterhalb von einer GFR von 45ml/min erfordern eine Dosisanpassung des Wirkstoffes. Insbesondere im Einsatz bei Dialysepatienten ist eine Spiegelbestimmung indiziert, um ausreichende Wirkspiegel bei möglichst geringem Toxizitätsrisiko zu gewährleisten. 
      Vancomycin-Talspiegel: 10 - 15 mg/l bei S. aureus (auch MRSA);
      15 - 20 mg/l bei komplizierten Infektionen, wie z.B. Endokarditis, Meningitis, Osteomyelitis, nosokom. Infektionen und Erregern mit reduzierter Empfindlichkeit (entsprechend einer Vancomycin MHK von > 1 mg/l (Empfehlungen der "Infectious Diseases Society of America"). Eine erhöhte Nephrotoxizität ist ab 15 mg/l zu erwarten.
      Bei der Ergebnisinterpretation ist das klinische Gesamterscheinungsbild des Patienten zu berücksichtigen, darunter Symptome, Anamnese, Daten zusätzlicher Tests und sonstige relevante Informationen.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1000 (ca. 1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenen Übereinstimmung zwischen dem Index L (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Rheumafaktoren bis 1200 IU/ml stören nicht.
        Triglyceride bis 1000 mg/dl stören nicht.
        Gesamtproteine von 2-12 g/dl stören nicht.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Morbus Waldenström), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
        Der Assay nutzt Maus-Antikörper, somit besteht die Möglichkeit einer Störung durch in der Probe enthaltene Human-Anti-Maus-Antikörper (HAMA). Human-Anti-Maus-Antikörper (HAMA) können in Proben von Patienten vorliegen, die sich immuntherapeutischen oder diagnostischen Verfahren unter Verwendung monoklonaler Antikörper unterzogen haben, oder auch in Proben von Personen, die regelmäßig mit Tieren in Kontakt kommen. Außerdem können Patientenproben andere heterophile Antikörper enthalten, wie z.B. Human-Anti-Ziegen-Antikörper.
        Ein mit ">Kin" markiertes Ergebnis weist auf eine ungewöhnliche Reaktionskinetik hin. Es besteht dann große Wahrscheinlichkeit, dass die Probe eine störende Substanz enthält, welche den Reaktionsablauf beschleunigt. Eine zuverlässige Messung der Analytkonzentration ist bei solchen Proben nicht möglich.
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