Immunglobulin G im Serum

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Immunglobulin G
      1. 1.1.1 alternative(r) Analysenname(n)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      IGG
    3. 1.2 Einheit

      g/l

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Immunglobulin G 0 - 13 Tage (AL) 3.2 - 12.1 g/l
        Immunglobulin G 14 - 364 Tage (AL) 1.48 - 6.31 g/l
        Immunglobulin G 1 - 3 Jahre (AL) 3.17 - 9.94 g/l
        Immunglobulin G 4 - 9 Jahre (AL) 5.01 - 11.7 g/l
        Immunglobulin G 10 - 18 Jahre (AL) 5.95 - 13.1 g/l
        Immunglobulin G 19 - 120 Jahre (AL) 7 - 16 g/l
        Immunglobulin G 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnostik bei V.a. Immundefizienz, bei erhöhter Infektanfälligkeit, als Parameter bei Liquordiagnostik (Reiber-Schema)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Immunglobuline werden von Plasmazellen als humorale Immunantwort auf einen Kontakt des Immunsystems mit Antigenen gebildet.
      Störungen der Antikörper-IgG-Bildung werden als Gammopathien bezeichnet. Die Hypogammaglobulinämie bezeichnet eine krankhaft zu geringe Produktion an IgG-Antikörpern. Die Agammaglobulinämie bezeichnet den Ausfall der Antikörperbildung. Schwerer Eiweißmangel (Inanition, lange Hungerzeiten) oder schwere Nierenerkrankungen (nephrotisches Syndrom) können die Antikörperbildung beeinträchtigen. Eine Herabsetzung der IgG-Bildung führt zu teilweise schweren Infektionskrankheiten.
      Bei Neugeborenen setzt die IgG-Bildungsfähigkeit physiologisch erst ein.
      Hypergammopathien (erhöhte Werte)können monoklonale wie auch polyklonale Ursachen haben.
      Daneben dient die IgG-Bestimmung im Serum der Beurteilung der intrathekalen Immunglobulinsynthese im Rahmen des Reiber-Schemas.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vorab zentrifugiert werden.
        Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (1000 mg/dl Hämoglobin).
        Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 2000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration.
        Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin).
        Rheumafaktoren ≤1200 IU/ml stören nicht.
        High-Dose-Hook-Effekt: Aufgrund eines Antigenüberschusses in polyklonalen Proben tritt bis zu einer IgG-Konzentration von 400 g/l kein falsches Ergebnis auf.

         

zurück