Creatinin im Urin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      CREA-U
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        U-Creatinin
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      CREA-U
    3. 1.2 Einheit

      mg/dl

        1.5.2 Referenzbereiche LIS

        Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
        Urin: Creatinin 0 - 120 Jahre (W) 80 - 150 mg/dl
        Urin: Creatinin 0 - 120 Jahre (M) 90 - 250 mg/dl
        Urin: Creatinin 0 - 120 Jahre (NN)
    4. 1.6 Methode

      enzymatische Methode
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Spontanurin
    2. 2.3 Probe

      Urin
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1000 µl
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Im Zusammenhang mit der Serumkreatininkonzentration zur Beurteilung der GFR (Creatinin-Clearance zur Abklärung von Nierenfunktionseinschränkungen bei grenzwertigen oder mäßig pathologischen Serumcreatininwerten).
      Verlaufsbeurteilung der GFR durch serielle Messung der Creatinin-Clearance, z.B. unter Therapie mit potentiell nephrotoxischen Pharmaka.
      Zur Festlegung der Dialysepflicht bei niereninsuffizienten Patienten, Berechnungsgrundlage für weitere Urinmetabolite.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Creatininausscheidung im Urin ist in erster Linie von der individuellen Muskelmasse abhängig, kaum dagegen von der Ernährung, der körperlichen Aktivität und der Diurese. Die stündlich ausgeschiedene Creatininmenge ist vergleichsweise konstant.
      Bezugsgrösse für die Beurteilung der renalen Ausscheidung.
      Zu beachten ist, dass die Creatinin-Clearance bei fortgeschrittener Einschränkung der GFR mit Serumkonzentrationen >250 µmol/l nicht als Indikator der GFR berücksichtigt werden kann und nicht bestimmt werden sollte.
      Falsch hohe Creatinin-Clearance-Werte bei Patienten mit Fettleibigkeit, Oedemen, Leberzirrhose, Muskelschwund.
      Proteinurien (>2,5g/24h) gehen mit einer verstärkten tubulären Creatininsekretion einher, dadurch wird eine zu hohe GFR vorgetäuscht. Spezielle, vor allem medikamentöse Interferenzen sind zu beachten.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Hämolyse: >1000 mg/dl Hämoglobin
        Ikterus: >70 mg/dl konjugiertes Bilirubin
        Ascorbinsäure: >22,7 mmol/L
        Glucose >120 mmol/L
        Urobilinogen >40 mg/dl
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störungen gefunden. Ausnahmen: Calciumdobesilat (z. B. Dexium), Levodopa und alpha-Methyldopa führen zu falsch niedrigen Creatininwerten.
        Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Werten führen.
        Hohe Homogentisinsäurekonzentrationen in Urinproben führen zu falschen Ergebnissen.
        Harnstoff: Bis zu einer Konzentration von 2100 mmol/L (12,612mg/dl) wurden keine signifikanten Interferenzen von Harnstoff festgestellt.
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