Hepatitis-D-Virus-RNA

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Hepatitis-D-Virus-RNA

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    HDV-RNA

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
    HDV RNA 0 - 199 Jahre (AL) negativ geq/ml
  4. Methode

    RT-NAA

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      EDTA-Blut

      Für die Bestimmung der HDV-RNA bitte ein separates EDTA-Röhrchen einsenden.

    2. 2.3 Probe

      EDTA-Blut

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      EDTA-Blut: 2,7 ml

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Das HDV ist ein inkomplettes Virus, welches für die Replikation und Bildung von infektiösen Partikeln das Oberflächenantigen (HBsAg) des HBV benötigt. Eine Infektion mit HDV kann als Simultaninfektion gemeinsam mit HBV oder als Superinfektion von chronischern Trägern des HBV auftreten. Der klinische Verlauf einer akuten HBV/HDV-Simultaninfektion ist vielfältig und reicht von einer asymptomatischen Infektion bis hin zum akuten, fulminanten Leberversagen. Nach einer Superinfektion von HBV-Trägern kommt es in 70-90 % der Fälle zu einem zusätzlichen chronischen Verlauf der HDV-Infektion mit einer schlechteren Prognose.

      Alle HBsAg-positiven Patienten sollten auf HDV untersucht werden, sowohl bei neu diagnostizierter als auch bekannter HBV-Infektion und fehlender HDV-Testung. Auch bei Exazerbation einer chronischen HBV-Infektion sollte eine HDV-Superinfektion ausgeschlossen werden.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Untersuchung auf HDV-RNA dient der Unterscheidung zwischen einer aktiven von einer abgelaufenen HDV-Infektion und ist insbesondere hinsichtlich der Therapieindikation und der Therapiekontrolle von Bedeutung. HDV-RNA ist bei Beginn der klinischen Symptomatik nachweisbar. Typischerweise ist dann die HBV-DNA negativ. Eine chronische Infektion ist durch HDV-RNA Persistenz über mindestens 6 Monate definiert.

      Mit einmalig negativem Ergebnis kann eine Koinfektion mit Hepatitis D nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Bei Verdacht ist es notwendig, die Untersuchung zu späteren Zeitpunkten zu wiederholen, da die Hepatitis D einen fluktuierenden Verlauf aufweist.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Unzureichende Qualität und/oder Quantität des Probenmaterials.

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