Carbapenemaseabklärung

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Untersuchung von multiresistenten gramnegativen Erregern auf Carbapenemasen

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    Carbapenemaseabklärung

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
  4. Methode

    Carbapenemasen oder Carbapenemase-Determinanten werden im Referenzlabor ermittelt durch phänotypische (mod. Hodge-Test, Synergismusnachweise) oder molekularbiologische (TArget-spezifische PCR, ggf. Sequenzierungen) Bestätigungstests.

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Kulturmaterial aus Screeningproben oder klinischem Material sowie aus Umgebungsisolaten.

    2. 2.3 Probe

      Von Carbanenem-resistenten Isolaten wird entweder ein Gelabstrich durch ausreichendes Abrollen des Topfers aus einer Reinkultur angefertigt oder die Kulturplatte selber an das Referenzlabor verschickt.

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      Kulturisolate. Reinkulturplatte oder ausreichend beimpfter Kulturabstrich.

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Carbapenemresistenz bei Enterobakterien kann durch verschiedene Mechanismen verursacht sein, z.B. durch Enzyme, die Carbapeneme hydrolysieren (Carbapenemasen) oder durch die Kombination von anderen Resistenzmechanismen, z.B. ESBL- oder AmpC-Betalaktamasen in Kombination mit Porinveränderungen (v.a. bei Enterobacter spp., Citrobacter freundii, Klebsiella aerogenes).

      Die Detektion von Carbapenemasen hat aus therapeutischen, hygienischen und epidemiologischen Gründen einen besonderen Stellenwert.

      Zu den auch weltweit wichtigsten Carbapenemasen gehören die Klebsiella-pneumoniae-Carbapenemase (KPC), die Verona-Integron-Metallobetalaktamase (VIM), die New-Delhi-Metallobetalaktamase (NDM) und OXA-48.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Carbapenemasen bedingen insbesondere bei Enterobacterales nicht immer eine MHK-Erhöhung von Imipenem, Meropenem oder Ertapenem bis in den resistenten Bereich. Die Testung von Ertapenem wird bei E. coli, K. pneumoniae, K. oxytoca, K. variicola und Proteus spp. ausdrücklich empfohlen, um Carbapenemasen mit hoher Sensitivität detektieren zu können.

      Carbapenem-Resistenz bei P. aeruginosa kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Mechanismen bedingt sein, wobei nur selten eine Carbapenemase vorliegt. Wenn bei P. aeruginosa allerdings eine Carbapenemase vorhanden ist, handelt es sich aber derzeit so gut wie immer um eine Metallo-Betalaktamase.

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        - verunreinigte Kulturisolate

        - unzureichende Probenmenge

        - Gegenwart von Hemmstoffen (Wachstums- oder Polymeraseinhibitoren)

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