Urin: Methanol

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Methanol im Urin

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    U:Methanol

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
    Urin: Methanol 0 - 120 Jahre (AL) < 3.8 mg/l
  4. Methode

    Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS)

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Morgen- oder Spontanurin in Polyethylengefäß aufgefangen

    2. 2.3 Probe

      Urin bei 2 - 8 °C

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      10 ml

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnose einer

      a) akuten Methanolvergiftung:
      versehentliche oder absichtliche Aufnahme von Methanol z.B. aus minderwertigem oder unsachgemäß gebrannten Spirituosen. Da Methanol rasch zu Formaldeyd oxidiert wird und sich dieses in die nur langsam auscheidbare Ameisensäure umwandelt, sind schwere Azidosen möglich. Schwere Organschäden des ZNS, des Herzens und weiterer Organe sind die Folge. Insbesondere ist der Sehnerv gefährdet mit nachfolgender Erblindung.

      b) chronischen Methanolvergiftung (z.B. Arbeitsmedizin):
      Methanol dient als Lösungsmittel in vielen Bereichen: Farben, Lacke, Klebstoffe, chemische Industrie, Labor, Brennstoffzellen etc. Über diese Materialien kann es z.B. in der Arbeitswelt zu einer chronischen Aufnahme von Methanol über die Haut oder die Lunge kommen. Visusstörungen und Schädigungen des Seh- und Hörnerven können die Folge sein.

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Erhöhte Werte sprechen für die o.g. Diagnosen.

      Bei einer akuten Intoxikation sind in Abhängigkeit von der aufgenommenen Methanolmenge und dem Ausmaß der Azidose intensivmedizinische Massnahmen erforderlich incl. Magenspülung, Gabe von Ethanol, um die Alkoholdehydrogenase zu blockieren, Gabe von Bicarbonat und ggf. Hämodialyse.

      Bei der chronischen Vergiftung ist die sofortige Elimination der Expositionsquelle entscheidend sowie eine Ernährungsumstellung und reichliche Flüssigkeitszufuhr. Bereits erfolgte Organschäden sind entsprechend zu behandeln.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Bei der GC-MS handelt es sich um ein hochspezifisches Verfahren, das analytisch sehr anspruchsvoll ist.

        Für die Bestimmung von Methanol sind darüberhinaus keine Störfaktoren/Interferenzen bekannt.

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