Mycoplasma pneumoniae IgG

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Mycoplasma pneumoniae IgG
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Mycoplasma Ak
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    3. 1.2 Einheit

      AU/ml
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      CLIA (Chemielumineszenz-Assay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      0,5 ml Serum
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Die Pneumonien, auch als ambulant erworbene Pneumonien (community-acquired pneumonias, CAP) bezeichnet, werden auf Grundlage der klinischen Zeichen und Symptome in typisch und atypisch unterteilt. Der ätiologische Erreger typischer Pneumonien ist Streptococcus pneumoniae, während atypische Pneumonien über Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae oder Legionella pneumophila übertragen werden können.

      Die Anwesenheit spezifischer Anti-Mycoplasma pneumoniae-Antikörper ist der Hauptindikator für die genaue Diagnose der akuten respiratorischen Erkrankung durch Mycoplasma pneumoniae. Nach der Initialinfektion reagiert das normale Immunsystem mit einer raschen Synthese von Antikörpern, die nach drei bis sechs Wochen ihr Maximum erreichen und später im Laufe von Monaten oder Jahren allmählich abfallen. Da die Inkubationszeit lang ist, zeigt sich die Antikörperreaktion oft schon zum Zeitpunkt des Auftretens der Symptomatik.

      Der isolierte Anstieg der Anti-Mycoplasma pneumoniae IgM-Niveaus kann oft auf eine akute Infektion hinweisen, da das IgM innerhalb einer Woche nach der Initialinfektion und ungefähr zwei Wochen vor dem IgG auftritt. Dennoch wird die Anwesenheit von IgM vor allem in der pädiatrischen Population als signifikant erachtet, in der Anlässe wiederholter Infektionen geringer sind. Erwachsene, die sich über Jahre hinweg wiederholt infizieren, können auch nicht mit einer starken Immunantwort des Typs IgM auf Mycoplasma-Antigene reagieren. In diesen Fällen löst die Reinfektion direkt eine Antwort vom IgG-Typ aus; deshalb schließt ein negativer IgM-Test eine akute Infektion nicht mit Gewissheit aus. Wird eine Antwort des Typs IgM beobachtet, kann diese nach der Infektion über Monate oder Jahre andauern. In diesen Fällen bedeutet ein positiver IgM-Test nicht unbedingt eine bestehende oder frische Infektion. Die IgG-Bestimmung erwies sich als notwendig, da die Patienten auch keine Immunantwort vom Typ IgM oder IgA zeigen können. Die IgG-Antikörper bleiben meist nach der Infektion über mindestens ein Jahr erhöht.

       

       

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      • Mycoplasma pneumoniae IgG Konzentration unter 10 AU/ml = negativ
      • Mycoplasma pneumoniae IgG Konzentration über 10 AU/ml = positiv

      Interpretation der Ergebnisse aus gepaarten Proben:

      Die IgM- und IgG-Niveaus sind parallel zu analysieren. Unabhängig von dem Ergebnis, das aus dem IgG-Test erhalten wird, muss eine zweite Probe zwei oder vier Wochen später entnommen werden und für IgM und IgG analysiert werden.

      Ein signifikanter Anstieg (dreifach oder mehr) der Konzentration von Anti-Mycoplasma pneumoniae-IgG zwischen zwei Folgeprobenahmen gilt auch bei Abwesenheit von IgM als indikativ für eine akute Infektion oder Reinfektion.

      Ein stabiler oder verringerter Wert der Konzentration von Anti-Mycoplasma pneumoniae-IgG unter Abwesenheit von IgM oder bei Anwesenheit von niedrigen IgM-Niveaus kann eine frische oder vergangene Infektion aufzeigen.

      Interpretation der kombinierten Ergebnisse für IgG und IgM aus Eionzelproben:

      • IgG negativ / IgM negativ = Kein Hinweis auf eine Infektion.
      • IgG negativ oder positiv / IgM positiv = Serologische Kontrolle in 2-4 Wochen.
      • IgG positiv / IgM negativ = Serologische Kontrolle in 2-4 Wochen.

       

      Weiterführende Diagnostik: Molekularbiologischer Nachweis von Mycoplasma pneumoniae mittels PCR.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Lipämische, hämolytische oder ikterische Proben werden nur unter Vorbehalt eingesetzt.

        Durch bakterielle Probenkontamination oder wiederholte Gefrier-Auftau-Zyklen können die Testergebnisse beeinträchtigt werden.

        Serum oder Plasma nicht hitzeinaktivieren.

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