Immunfixationselektrophorese

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Immunfixationselektrophorese
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Immunfixation, Immunelektrophorese
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      IF
    3. 1.2 Einheit

      qualitativer Test
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      Immunfixationselektrophorese auf Agarosegel
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1,5ml Serum
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. monoklonale Gammopathie (M.Waldenström, MGUS, Plasmozytom),

      zur weiteren Abklärung eines M-Gradients (Paraprotein) in der Serumeiweiß-Elektrophorese

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Immunfixation wird visuell durch die Laborärzte ausgewertet. Ein Befundtext wird je nach Ergebnis mitgeliefert.

      Zusatzinformation: 

      In der Immunfixation findet man 6 Spuren:

      Die ELP-Spur dient als Referenz und weist das vollständige elektrophoretische Muster aller in der jeweiligen Probe enthaltenen Proteine auf. Die übrigen fünf Spuren gestatten eine Identifikation bzw. den Ausschluss einer monoklonalen Komponente entweder anhand ihrer Reaktion(en) mit den jeweiligen Antigenen bzw. an das Ausbleiben der Reaktion(en). Zur Beurteilung anhand der Immunfixations-Textbausteine werden die nephelometrisch gemessenen Werte mit einbezogen.

       Fehlen der monoklonalen Komponente:
      - Eine normale Serumprobe weist in allen Spuren eine leicht diffuse Färbung der polyklonalen Immunglobuline auf
      - Eine Hypergammaglobulinämie ist durch eine stark gefärbte, diffuse Gammafraktion und das Fehlen jeglicher scharf abgegrenzter Banden gekennzeichnet


      Vorhandensein einer monoklonalen Komponente
      - Das Vorhandensein eines monoklonalen Proteins (Gammopathie) ist durch eine monoklonale Bande gekennzeichnet, die mit einem Antiserum gegen IgG, IgA oder IgM-Schwerketten bzw. mit einem Antiserum gegen Kappa- bzw. Lambda-Leichtketten nachgewiesen wird. Die festgestellte sich scharf abzeichnende, enge monoklonale Bande muss sich auf der gleichen Migrationshöhe wie die Bande auf der Referenzspur (ELP) befinden.
      - Das Ausbleiben einer Reaktion mit einem der aufgetragenen Antiseren gegen Schwerketten bei gleichzeitiger Reaktion mit einem der Antiseren gegen Leichtketten kann auf folgende Erkrankungen hindeuten:
         a.   eine Leichtketten-Gammopathie oder
         b.   eine sehr seltene IgD- oder IgE-Gammopathie.
      Diese müssen mit entsprechenden Antiseren bestätigt werden.

      - Das Ausbleiben einer positiven Reaktion mit einem der aufgetragenen Antiseren gegen Leichtketten bei gleichzeitiger Reaktion mit einem Antiserum gegen Schwerketten kann auf eine sehr seltene (Gamma-, Alpha- oder My)-Schwerketten-Gammopathie hindeuten.

      Vorhandensein von zwei oder mehr monoklonalen Komponenten:
      In seltenen Fällen kommt es zur Proliferation von mehreren Klons der B-Zellen, was sich nach der Immunfixation in mehreren monoklonalen Banden äußert:
      - Eine biklonale Gammopathie ist durch das Vorhandensein von zwei Schwerketten-Banden (die identisch oder unterschiedlich sein können) und zwei Leichtketten-Banden (die ebenfalls identisch oder unterschiedlich sein können) gekennzeichnet;
      - Polymerisierte Immunglobuline sind durch verschiedene Banden des gleichen Schwerkettentyps und des gleichen Leichtkettentyps gekennzeichnet. Zur Bestätigung (des Vorliegens) einer einzelnen monoklonalen Anomalie ist es erforderlich, eine Depolymerisation mit Mercaptoethanol durchzuführen und die Immunfixation zu wiederholen.
      - Eine oligoklonale Gammopathie ist durch mehrere Banden bei einer oder mehreren Schwerketten oder bei einer oder allen beiden Leichtketten gekennzeichnet.

       

       

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        - Wird bei der Serumelektrophorese eine monoklonale Bande beobachtet (ELP-Spur), die sich aber nicht durch Immunfixation bestätigen lässt, kommt dafür in erster Linie Fibrinogen (Plasmaprotein) in Frage. Wurde Plasma als Untersuchungsmaterial eingesetzt?

        - Wird bei allen Immunfixationsspuren eine monoklonale Bande gefunden, deutet dies auf Kryoglobulin oder polymerisiertes IgM hin. In diesem Fall kann die Immunfixation mit Mercaptoethanol wiederholt werden.

        - hämolytische Proben können ggf. unter Vorbehalt eingesetzt werden (Hämoglobin stellt sich als Bande im ß-Globulinbereich dar)

         

         

         

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