Aspartataminotransferase (GOT)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Aspartrat-Aminotransferase (ASAT)
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      GOT, SGOT, AST, ASAT
    3. 1.2 Einheit

      U/L
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      Photometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Vollblut
    2. 2.3 Probe

      Serum
    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml Serum
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Lebererkrankungen (Leberzellschaden)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Differentialdiagnostische Beurteilung im Zusammenhang mit den Aktivitäten der GPT (ALAT), GGT, AP und der GLDH.
      Leberzerfall, Virushepatitis, Leberzerfall inklusive Cholestase, obstruktive Gallengangsverschlüsse, chronische Hepatitiden bedingen erhöhte Werte.
      In Abhängigkeit vom Schweregrad der Leberzirrhose werden erhöhte bis normale oder erniedrigte Werte beobachtet. Zur Beurteilung des Schweregrades einer Leberschädigung scheint der De-Ritis-Quotient sinnvoll:
      GOT/GPT (ASAT/ALAT) = <1 leichte, meist entzündliche Leberschädigung
      GOT/GPT (ASAT/ALAT) = >1 schwere mit Zellnekrose einhergehende Leberschädigung.
      Bei entzündlichen Erkrankungen der Skelett- und Herzmuskulatur sowie bei Traumata, Nekrosen werden auch erhöhte GOT (ASAT)-Werte im Serum beobachtet. Für die Diagnostik von Herzinfarkt und Muskelerkrankungen hat sie aber keine wesentliche Bedeutung mehr.
      Es sind Erhöhungen durch hepatotoxische oder cholestaseauslösende Medikamente möglich.

      Folgende Interferenzen sind zu beachten:
      Sichtbar hämolytische Proben sind als Probenmaterial nicht geeignet und werden für die Analytik nicht empfohlen (falsch hohe Werte).

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden.
        Hämolyse: > 20 mg/dl Hämoglobin
        Lipämie: > Index L 150
        Ikterus: > 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin
        Die Kontamination mit Erythrozyten führt zu erhöhten Werten, da die Analytkonzentration in Erythrozyten höher als in normalen Seren ist. Der Störungsgrad kann unterschiedlich ausfallen und hängt vom Analytgehalt in den lysierten Erythrozyten ab.
        Bei lipämischen Proben kann der Warnhinweis > Abs auftreten. Für die automatische Wiederholung ist dann die Funktion Probenverdünnung zu wählen.
        In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie) zu unverlässigen Ergebnissen führen.
        Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störungen gefunden. 
        Physiologische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin oder Sulfapyridin können zu falschen Ergebnissen führen.
        Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann den Test stören.
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