Automatische Messung der Tierblutbilder

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Blutbild
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Blutstatus
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      BB
    3. 1.2 Einheit

      HB g/dl ; ERY/pl ; HK % ; MCH pg ; MCHC g/dl ; MCV fl ; THROM /nl ; LEUKO /nl ; LYMP % ; MONO % ; NEUT %;Eo%
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Aktuelle Referenzbereiche Swisslab. Angabe der aktuellen tierspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      Widerstandsmessung, Photometrie, Impulsmessung
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      100 µl
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      V.a. Störungen des blutbildenden Systems

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Blutbildmessung dient der Erkennung von Störungen des blutbildenden Systems.
      Die kombinierte, mechanisierte Bestimmung von Hämoglobingehalt (Hb), Erythrozytenzahl (Ery), Hämatokrit (Hkt.) und Leukozytenzahl (Leuko) sowie der Erythrozytenindizes (kl. Blutbild) ist eine Basisuntersuchung für Diagnostik und Klassifizierung hämatologischer Erkrankungen. Der erweiterte Blutstatus, auch großes Blutbild genannt, umfasst zusätzlich noch das Differentialblutbild sowie die Thrombozytenzahl. Das kleine Blutbild gestattet erste Aussagen zum Vorliegen hämatologischer Symptome bzw. Erkrankungen, u.a. Anämie-Polyglobulie, Leukopenie-Leukozytose, Thrombopenie-Thrombozytose. Es kann weiterhin beurteilt werden, ob lediglich eine Reihe der Blutzellbildung betroffen ist (z.B. isolierte Thrombopenie) oder kombinierte Abweichungen auftreten (z.B. Leukozytose bei Anämie und Thrombopenie). Das Ausmaß der Abweichungen von der Norm muß angemessen berücksichtig werden, Auffäligkeiten im kleinen Blutbild als Erstbefund sollten ein Differentialblutbild zur weiteren Abklärung nach sich ziehen.

      Ein Differenzialblutbild ist bei allen Zuständen indiziert, die mit einer Veränderung des weißen Blutbilds einhergehen, z.B. bakteriellen, viralen, parasitären Infektionskrankheiten, Hämoblastosen.

      Weiterhin kann die morphologische Beurteilung der Erythrozyten bei unklaren Anämien entscheidende Hinweise liefern.

      Die Beurteilung der Thrombozyten kann u.a. fragliche Thrombozytenwerte vom Messgerät klären (Pseudothrombozytopenie durch Thrombozyten-Aggregate)

      Normalwerte für Tiere sind je nach Tierart und Rasse unterschiedlich, sie sind im LIS hinterlegt.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Parameter Probe mit Effekt Kennzeichen
        Leukozytenzahl Kälteagglutininen


        Thrombozyten-Aggregation


        Erythroblasten/
        Normoblasten

        multiplem Myelom


        +


        +



        +


        +


        erhöhtes MCV; erniedrigter HKT, daher erhöhter MCHC;

        sichtbare Thrombozyten-
        Aggregation im Ausstrich



        Erythroblasten im Ausstrich



        Erythrozytenzahl Kälteagglutininen

        schwerer Mikrozytose

        Schistozyten


        Hyperleukozytose


        -

        -

        -


        +


        erhöhtes MCV; erhöhtes MCHC
        durch erniedrigten Hkt





        sehr hohe Leukozyten-Werte
        (>100 x 103/μl)
        Hämoglobin Hyperleukozytose


        Lipämie
        +


        +

        sehr hohe Leukozyten-Werte
        (>100 x 103/ ƒÊl)

        erhöhtes MCHC; "milchiges"
        Plasma
        Hämatokrit

        Kälteagglutininen



        Hyperleukozytose

        -




        +
        erhöhtes MCHC; erhöhtes MCV




        erhöhte Leukozyten-Werte
        Thrombozytenzahl Pseudothrombozytopenie

        Thrombozyten-Aggregation



        Mikrozyten/ Schistozyten

        Riesenthrombozyten
        -


        -




        +

        -
        Thrombozytenaggregate im
        Ausstrich sichtbar

        Thrombozytenaggregate im
        Ausstrich sichtbar


        MIC/SCH-Alarm

        im Ausstrich sichtbar

        Durch längere Lagerung der Probe bei Raumtemperatur können sich die Leukozytenmembranen verändern.
        Die Leukozyten-Konzentrationen können unter Umständen abnehmen. Die Erythrozyten schwellen an und das MCV steigt an. Die Thrombozyten schwellen ebenfalls an.

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