V.a. tubulären Nierenschaden
Beta-2-Mikroglobulin wird von lymphatischen Zellen synthetisiert, daher steigen die Serumkonzentrationen dieses Moleküls bei einer erhöhten lymphatischen Proliferation. Während deshalb erhöhte Serumkonzentrationen des beta-2-Mikroglobulins mit der Prognose von Lymphomen, Myelomen und einigen Myelodysplasien korrelieren, ist eine erhöhte Urinkonzentration in erster Linie ein Hinweis auf das Vorliegen eines tubulären Nierenschadens. In gesunden Nierentubuli wird beta-2-Mikroglobulin am proximalen Tubulus rückresorbiert und in Aminosäuren gespalten. Unter der potentiell nephrotoxischen Aminoglykosidtherapie lässt sich die tubuläre Rückresorptionskapazitat z. B. gut monitoren.
Auch Schwermetall-Intoxikationen können mit erhöhten Urinkonzentrationen des beta-2-Mikroglobulins einhergehen (z. B. mit Cadmium, Quecksilber). Akute/chronische Cd- und Hg-Vergiftungen führen ebenfalls zu Nekrosen der proximalen Tubuluszellen. In Bezug auf die Schwermetallvergiftungen korrelieren die Spiegel mit dem Grad der beruflichen Exposition (Dauer und Höhe). Zusätzlich sind die Serum- und Urinspiegel der Schwermetalle zu bestimmen, um die Diagnose zu bestätigen.
Erhöhte beta-2-Mikroglobulinwerte im Urin treten bei tubulärer Schädigung, z. B. durch eine bakteriell bedingte interstitielle Nephritis, oder toxisch bedingte tubuläre Nekrose auf (Aminoglykoside, Cd).
keine