Calcitonin

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Calcitonin
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Kalzitonin, Thyreocalcitonin, humanes Cacitonin (hCT)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      CACI
    3. 1.2 Einheit

      pg/ml
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Aktuelle Referenzbereiche Labor-EDV. Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      ECLIA (ElektroChemieLumineszenz ImmunoAssay)
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1 ml
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Dignitätsabklärung bei Schilddrüsenknoten, Verlaufskontrolle von medullären Schilddrüsenkarzinomen (ggf. zusammen mit CEA und Chromogranin A)

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Calcitonin wird zur Abklärung von Schilddrüsenknoten eingesetzt. Es soll damit ein medulläres Schilddrüsenkarzinom ausgeschlossen werden. Dabei gibt es eine enge Korrelation zwischen Tumorgrösse und Calcitoninkonzentration. Das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) kommt in 75 % der Fälle sporadisch und in 25% der Fälle im Rahmen der erblichen MEN 2 vor. Die Krankheitsentität eines isoliert auftretenden familiären medullären Schilddrüsenkarzinoms (FMTC) ist vermutlich eine Variante der MEN2A, bei der kein Phäochromozytom und Primärer Hyperparathyreoidismus beobachtet werden. Auch führen C-Zell-Hyperplasien zu erhöhten Calcitoninwerten.ie Calcitonin-Bestimmung erfolgt mit einem hochsensitive Immunoassay, der auch ohne Stimulationsteste (z. B. Calcium-oder Pentagastrin-Stimulationstest) in der Regel eine zuverlässige Diagnose des MTC (Frauen  > 30 ng/l, Männer > 60 ng/l) erlaubt. Calcitoninwerte über 100 ng/l sprechen für eine Metastasierung. In Zweifelsfälle sollten die Calcitoninwerte aufgrund der engen Korrelation zwischen Tumorgrösse und Calcitoninkonzentration im Verlauf beurteilt werden. Ggf. ist auch die zusätzliche Bestimmung von CEA und Chromogranin A, die ebenfalls als (eher unspezifische) Tumormarker dienen können, sinnvoll. Entscheidend ist in diesen Fällen aber die Verlaufskontrolle von Calcitonin in 4 – 8 Wochen. Bei V. a. MEN 2 sollte eine molekulargenetische Analyse des Ret-Protoonkogens erfolgen.

      Falsch positive Ergebnisse des Calcitoninwertes (meist unter 26 ng/l) findet man bei:
      Hypercalcämie (bspw. im Rahmen eines Primären Hyperparathyreoidismus), Hypergastrinämie, anderen neuroendokrinen Tumoren, chronischer Niereninsuffizienz, papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen als Begleitreaktion, Struma diffusa/nodosa, chronischer Autoimmunthyreopathie vom Typ Hashimoto, Corticoidtherapie, Protonenpumpeninhibitoren (mehr als 2 Monate Behandlung), Betablocker.

      Auch eine Makro-Calcitoninbildung durch Antikörper ist möglich, die dann aber zu deutlich erhöhten Werten führt und bei klinischem Zweifel als Differentialdiagnose zum MTC ausgeschlossen werden sollte.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen
        Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden
        Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.
        Keine Azid-stabilisierten Proben verwenden.
        Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin <66 mg/dl), Hämolyse (Hb <200 mg/dl), Lipämie (Intralipid <2000 mg/dl), Biotin (<1200 ng/ml), Rheumafaktoren (<1200 IU/ml), IgG ( <4 g/dl), IgA <0,7 g/dl, IgM <0,4 g/dl.
        Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (>5 mg/d) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
        Kein High-dose Hook-Effekt bei Calcitonin-Konzentrationen bis 1 µg/ml.
        In seltenen Fällen können Störungen durch extrem hohe Titer von AK gegen Analyt-spezifische AK, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert.
        Zudem beeinflussen folgende Medikamente bis zur angegebenen Serumkonzentration diesen Test nicht [µg/ml]:
        Iodid (0,2), Levothyroxin (0,25), Carbimazol (30), Thiamazol (80), Propylthiouracil (60), Perchlorat (2000), Propanol (240), Amiodaron (200), Prednisolon (100), Hydrocortison (200), Fluocortolon (100) sowie Octreotid (0,3).

         

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