IgM im Liquor (bei Serum-Liquor-Diagnostik)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Liquor: Immunglobulin M
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      LQ: IgM
    3. 1.2 Einheit

      mg/l
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      Nephelometrie
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      600 µl Liquor
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Immunglobuline werden von Plasmazellen als humorale Immunantwort auf einen Kontakt des Immunsystems mit Antigenen gebildet. Bei Erstkontakt werden als Primärreaktion zunächst Antikörper der Klasse IgM erzeugt, denen die Bildung von IgG- und auch IgA-Antikörpern folgt. Die quantitative Bestimmung der Immunglobuline kann wichtige Hinweise auf den humoralen Immunstatus liefern.

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Die Liquorkonzentration von Serumproteinen repräsentiert ein Fließgleichgewicht, dessen wichtigste Parameter die Diffusion zwischen Blut und Liquor (Permeabilität) und die individuelle Liquorflussgeschwindigkeit sind. Zusätzlich bestehen altersabhängige Variationen.

      Über diese Variablen hinaus gelangen beim gesunden Menschen im Falle eines entzündlichen Prozesses vermehrt Serumproteine in den Liquor. Darüber hinaus können Immunglobuline, die lokal im Zentralnervensystem (ZNS) synthetisiert wurden, in den Liquor abgegeben werden.

      Zur zuverlässigen Liquorproteindiagnostik müssen Verfahren eingesetzt werden, die unter Berücksichtigung individueller Variabler eine Differenzierung von Liquorproteinen nach Anteilen aus dem Serum und Anteilen aus intrathekaler Synthese zulassen. Wichtigstes Hilfsmittel ist die Bildung geeigneter Konzentrationsquotienten.

      Albumin dient in diesen Auswertungen als Referenzprotein für die Blut/Liquor Schrankenfunktion, da es nur in der Leber synthetisiert wird. Auch unter pathologischen Umständen stammt der Liquor- Albumingehalt ausschließlich aus dem Blut, d. h. der Liquor/Serum-Albuminquotient ist ein Maß für die individuelle Schrankenfunktion im normalen wie im pathologischen Fall. Durch Anwendung des Quotientenschemas für IgG, IgM und IgA nach Reiber und Felgenhauer ist es unter Bezug auf den Liquor/Serum-Quotienten für Albumin möglich, Schrankenfunktionsstörungen und/oder das Vorliegen einer lokalen Immunglobulinsynthese im ZNS zu ermitteln. Eine lokale IgM-Synthese im ZNS erfolgt besonders bei Neuroborreliose und Mumps-Meningoenzephalitis.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Trübungen und Partikel in den Proben können die Bestimmung stören.

        Serum und Liquor sollte möglichst zeitgleich abgenommen werden.

         

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