Urin: 5-Hydroxyindolessigsäure (HIES)

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      5-Hydroxyindolessigsäure (HIES) im Urin

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    HIES im Urin

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
  4. Methode

    HPLC

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      24 h Sammelurin Urin sammeln über 5 ml 10 % Salzsäure

    2. 2.3 Probe

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      10 ml Urin

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Diagnostik und Verlaufskontrolle bei Patienten mit Karzinoid-Syndrom

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Werte > 15 mg/24h sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit für ein Karzinoid.
      Ein negativer Befund schließt ein Karzinoid nicht aus, da die Produktion von Serotonin u.a. von der Lokalisation des Karzinoids abhängt.
      Im Vergleich zu Karzinoiden des Ileums (midgut carcinoid) weist die Bestimmung von HIES im Urin bei bronchopulmonalem Karzinoid (foregut carcinoid) eine geringere Sensitivität auf. Die Sensitivität lässt sich durch parallele Bestimmung von weiteren Indolmarkern (Serotonin im plättchenfreien EDTA-Plasma, 5-Hydroxytryptophan im Plasma und Urin) steigern. Karzinoide des Dickdarms (hindgut carcinoid) produzieren nur wenig Serotoinin. Ergänzend kann als unspezifischer Marker Chromogranin A im Serum bestimmt werden, das in der Regel von fast allen neuroendokrinen Tumoren sezerniert wird.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Die Analyse wird aussagekräftiger wenn während der Sammelperiode ein Flush auftritt.
        Zwei Tage vor der Probenentnahme folgende Lebensmittel nicht mehr zu sich nehmen: Kaffee, Tee, Schokolade, Bananen, Walnüsse, Tomaten, Ananas, Johannisbeeren, Zwetschgen, Stachelbeeren, Mirabellen, Melonen, Avocados, Auberginen, Alkohol.
        Zu hohe Werte werden vorgetäuscht durch: Paracetamol, Cumarine, Mephenesin, Phenobarbital, Azetanilid, Ephedrin-HCl, Methamphetamin, Nikotin, Phentolamin, Coffein, Phenacetin, Methocarbamol.
        Zu niedrige Werte werden vorgetäuscht durch: Aspirin, Levodopa, Promethazin, Isoniazid, Methenamin, Streptozocin, Chlorpromazin.

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