CXCL13 im Liquor

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      CXCL13

  2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

    CXCL13

  3. 1.5.2 Referenzbereiche

    Analyse Alter (Geschlecht) Referenz/GW/ThB Bewertung
    Liquor: CXCL13 0 - 120 Jahre (AL) < 20 pg/ml
  4. Methode

    ELISA

  5. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.2 Primärprobe

      Liquor

    2. 2.3 Probe

      Liquor

    3. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      Liquor: 1,5 ml

  6. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Das Chemokin CXCL13 ist ein Frühmarker im Rahmen einer akuten Neuroborreliose.

      Indikationen für eine CXCL13-Untersuchung im Liquor:

      Klinischer Verdacht auf eine akute Neuroborreliose, jedoch noch fehlende Liquorpleozytose und negativer Borrelien-ASI

      Atypische klinische Symptomatik bei positivem Borrelien-ASI: Differenzierung einer akuten von einer zurückliegenden Neuroborreliose

      Beurteilung des Therapieverlaufs einer akuten Neuroborreliose (noch keine validierte Indikation)

      Sicherer Ausschluss einer Neuroborreliose, da der negative prädiktive Wert nahezu 100 % beträgt

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Das Chemokin CXCL13 ist bei einer akuten unbehandelten Neuroborreliose bei 80-100% der Patienten bereits vor dem Nachweis eines Borrelien-ASI und zum Teil auch vor dem Auftreten einer Pleozytose in erhöhten Konzentrationen im Liquor nachweisbar. Damit kann die diagnostische Lücke zwischen Infektion und positivem Antikörpertest geschlossen werden und eine Neuroborreliose früher erkannt werden. Der Anstieg von CXCL13 kann auch bei Re-Infektionen des ZNS mit Borrelien eine Hilfestellung geben.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Aufgrund des raschen Abfalls von CXCL13 unter antibiotischer Therapie sollte die Liquorpunktion vor Therapiebeginn einer Neuroborreliose erfolgen.

        Deutlich erhöhte Konzentrationen von CXCL13 im Liquor finden sich neben der akuten Neuroborreliose auch bei der Neurolues, sodass bei hoch positiven Werten stets eine Lues ausgeschlossen werden muss. Gering erhöhte Konzentrationen von CXCL13 finden sich bei einigen anderen entzündlichen und infektiösen ZNS-Erkrankungen, wie Kryptokokkenmeningitis, HIV-Infektion und ZNS-Lymphomen, sowie seltener in sehr geringen Konzentrationen auch bei Multipler Sklerose und viraler Meningitis.

         

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