Anti-Staphylolysin-Reaktion

  1. 1 Analysenverfahren

    1. 1.1 Analysename

      Antistaphylolysin
      1. 1.1.1 alterntive(r) Analysenname(n)
        Antistaphylolysin-Reaktion, Antistaphylolysin-Nachweis
    2. 1.2 gängige Abkürzungen des Analysennamens

      ASTAL, ASTA
    3. 1.2 Einheit

      IU/ml
    4. 1.5 Referenzbereiche

      Angabe der aktuellen alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche werden im Befund angegeben.
    5. 1.6 Methode

      Partikelverstärkter Agglutinationstest
  2. 2 Untersuchungsmaterial

    1. 2.8 Einzusendende Probenmenge

      1ml Serum, Punktat (Röhrchen ohne Zusatz)
  3. 3 Indikation / Interpretation

    1. 3.1 Indikation - Wofür wird diese Untersuchung benötigt?

      Standardmethode zum Nachweis von Staphylokokken ist die kulturelle Anzüchtung. Häufiger gelingt aber ein mikrobiologischer Nachweis nicht (z. B. bei Sepsis, Knochen- und Gelenkinfektionen), so dass eine ergänzende serologische Untersuchung hilfreich ist.

      Bei Staphylokokkeninfektionen wird in unterschiedlichem Ausmaße Staphylolysin gebildet. Es handelt sich hierbei um ein α-Hämolysin, das eine Bedeutung in der Pathogenese von Staphylokokkeninfektionen hat. Der Antikörperanstieg erfolgt gewöhnlich 2 bis 3 Wochen nach Infektion. Die Anti-Staphylolysin-Konzentration erreicht nach 2 bis 3 Monaten Maximalwerte und fällt 5 bis 6 Monate nach überstandener Infektion in den Referenzbereich zurück. Allgemein ergeben Infektionen der Haut und Schleimhäute niedrige bis mäßige Konzentrationen,
      tiefe Prozesse und Sepsis höhere Werte.

       

    2. 3.2 Interpretation der Resultate - Was bedeuten Ergebnisse in verschiedenen Wertelagen?

      Werte von ≥ 2 IU/mL zeigen eine deutliche Agglutination.

      Werte ≥ 8 IU/mL weisen eine hohe diagnostische Spezifität auf.

      Konzentrationen im Referenzbereich schließen eine Staphylokokkeninfektion nicht aus.

      Erhöhte Anti-Staphylolysin-Werte werden bei folgenden Erkrankungen gefunden:
      1. Für eine Reihe von Erkrankungen sind Staphylokokken die sichere Krankheitsursache, z. B. Staphylokokken-Osteomyelitis, -Sepsis, -Meningitis, -Pneumonie, -Prostatitis. Die erhöhte Anti-Staphylolysin-Konzentration sichert die Ätiogenese.
      2. Bei weiteren Krankheitsgruppen, mit teilweise erhöhten Antistaphylosinwerten, ist die Staphylokokkenbeteiligung nicht ohne weiteres ersichtlich, z. B. bei Lebererkrankungen, Tuberkulose, Erkrankungen des Urogenitalbereiches. Erhöhte Anti-Staphylolysin-Konzentrationen sind in diesen Fällen der Hinweis auf eine Staphylokokkenbeteiligung.
      3. Erkrankungen, die hinsichtlich der Ätiologie problematisch sind, wie rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. akute Polyarthritis, M. Bechterew, rheumatoide Arthritis) und Herzerkrankungen (z. B. entzündliche Endo- und Myokarditis, erworbene und angeborene Klappenfehler) haben in 20 bis 40% erhöhte Anti-Staphylolysin-Werte. Dies weist zumindest auf ein zusätzliches Infektionsgeschehen hin.

      1. 3.2.1 Störfaktoren/Interferenzen

        Serum (vollständig geronnen, darf keine Spuren von Fibrin enthalten)
        Trübe Proben werden vor der Analyse durch Zentrifugation geklärt.

        Die Analyse stark lipämischer Proben erfolgt ggf. unter Vorbehalt.

        Punktat (Röhrchen ohne Zusatz)

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