Während komplette Immunglobulin-Moleküle die intakte glomeruläre Filtrationsbarriere nicht passieren können, werden freie Immunglobulin/L-Ketten glomerulär filtriert und tubulär reabsorbiert.
Erhöhte Konzentrationen freier Immunglobulin/L-Ketten, wie sie z. B. von monoklonalen Plasmazellen freigesetzt werden, können die tubuläre Reabsorptionskapazität übersteigen und zur Ausscheidung der freien L-Ketten im Urin führen. Der Nachweis freier Immunglobulin/L-Ketten im Urin (= Bence-Jones-Proteine) ist somit ein wichtiger Hinweis für das Vorliegen monoklonaler Gammopathien, was sowohl für die Diagnostik als auch für die Verlaufskontrolle genutzt werden kann.
Trübungen und Partikel in den Proben können die Bestimmung stören.