Analyse | Alter (Geschlecht) | Referenz/GW/ThB | Bewertung |
---|---|---|---|
direkter Coombs-Test (polyspez.) | 0 - 120 Jahre (AL) | negativ | |
direkter Coombs-Test (IgG) | 0 - 120 Jahre (AL) | negativ | |
direkter Coombs-Test (C3d) | 0 - 120 Jahre (AL) | negativ |
Der direkte Antiglobulintest dient dem Nachweis von Antikörpern und Komplementfaktoren
(C3d), die sich in vivo an die Patienten-Erythrozyten gebunden haben,
z.B. Autoantikörper; mütterliche Antikörper beim Morbus hämolyticus neonatorum; Alloantikörper
gegen Erythrozyten bei Transfusionsreaktionen.
Autoimmunhämolytische Anämien (AIHA).
Ursache autoimmunhämolytischer Anämien ist die Bildung von Antikörpern gegen körpereigene
Erythrozyten. Man unterscheidet AIHA vom Wärme- und Kälte-Autoantikörpertyp, d. h. die
Antigen-Antikörper-Reaktion läuft bevorzugt bei 37°C oder bei 4°C ab. Allen AIHA ist fast
ausnahmslos ein positiver direkter Coombstest mit einem polyspezifischen Coombsserum als
diagnostischem Charakteristikum gemeinsam. Sie können idiopathisch oder sekundär als Begleit-
reaktion bei bestimmten Erkrankungen auftreten, z. B. bei Leukämien. Die medikamentös
induzierten hämolytischen Anämien treten als Folge einer Therapie mit verschiedenen
Medikamenten auf (z. B. Penicillin, Methyldopa, Phenacetin, Stibophen).
Einen positiven direkten Coombstest durch Bildung von Autoantikörpern findet man auch bei
infektiöser Mononukleose, Mycoplasmen-Pneumonie oder bakteriellen Erkrankungen.
Die AIHA kommt alters- und geschlechtsunabhängig vor und manifestiert sich als hämolytische
Anämie unterschiedlichen Ausmaßes. In der Regel verläuft sie chronisch in Schüben.
Akute, rasch zum Tode führende Verläufe kommen vor, sind aber selten. Auffällig sind Ikterus,
Splenomegalie und stark ausgeprägte Anämien.
Morbus hämolyticus neonatorum
Der wichtigste Test zum Nachweis einer Erythroblastose im kindlichen Blut ist der direkte
Coombstest. Hat die Mutter irreguläre Antikörper der IgG-Klasse gebildet und besitzen die
kindlichen Erythrozyten das korrespondierende Antigen, findet bei einem Übertritt der
Antikörper in den fetalen Kreislauf eine Antigen-Antikörperreaktion statt: der direkte
Coombstest ist positiv. Der Verlauf des MHN hängt in der Regel von dem jeweiligen Antikörper
ab. MHN durch Antikörper des Rh-Systems können mit schweren Symptomen verlaufen
(Hämolyse, Hyperbilirubinämie) oder sogar zum Tod führen.
Transfusionsreaktionen
Hämolytische Transfusionsreaktionen entstehen, wenn sich Alloantikörper des Empfängers
gegen Erythrozytenantigene (Spendererythrozyten) richten. Sie führen zu einer
komplement- bedingten Hämolyse. Wenn ein Empfänger einen Antikörper gebildet hat, dieser
aber bei der Verträglichkeitsprobe nicht berücksichtigt wird und Konserven mit dem
entsprechendem Antigen transfundiert werden, führt dieses zu einem Transfusionszwischenfall
(Atemnot, Schüttelfrost, Tachykardie, Blutdruckabfall, Nierenversagen). Ein positiver
direkter Coombstest in Verbindung mit einem positiven Antikörpersuchtest ist ein Beweis dafür,
daß eine serologische Unverträglichkeit vorliegt.
- Erythrozytensediment am Boden des Mikroröhrchens: negativ
- Agglutinierte Erythrozyten, die an der Geloberfläche eine
rote Linie bilden oder sich im Gel verteilen: positiv
- Im positiven Fall erfolgt eine Aufschlüsselung der Antikörper in
Anti-IgG und Anti-C3d.
- Bei Bestimmung aus Voll- bzw. Nabelschnurblut muss beachtet werden, dass bei geronnenen Blutproben Erythrozytenaggregate die Reaktion stören können.
- Stark hämolytische Proben dürfen nicht verwendet werden.
-Medikamente oder Vorhandensein von Auto-Antikörpern können zu positiver Reaktion im Kontroll-Röhrchen führen